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Kursdetails
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25A1C1035V Frieden-Freiheit-Krieg

Müssen sich Gesellschaften auch immer mit militärischer Gewalt verteidigen können, um frei zu sein? Sind pazifistische Strömungen demnach naiv und bestenfalls als kritischer Maßstab relevant?
Auf dem zweiten Blick sind die Realitäten komplexer und vielschichtiger. Der Auf- und Ausbau militärischer Kapazitäten erzeugt Gegenreaktionen, da andere Staaten nicht sicher sein können, wofür diese eingesetzt werden (Sicherheitsdilemma). Im schlechtesten Fall entstehen Rüstungswettläufe, die die Situation für alle Beteiligten unsicherer machen. Der Pazifismus selbst hat sich weiterentwickelt. So sind etwa im Rahmen des Modells der Sozialen Verteidigung Überlegungen entstanden, wie Defensivstrategien ohne militärische Gewalt in der Praxis umgesetzt werden könnten. Zudem werden Konzepte in der politischen Diskussion oft als "pazifistisch" etikettiert, um diese abzuwerten, obwohl sie gar nicht pazifistisch sind. Schließlich gibt es auch in der Friedensbewegung große Teile, die sich nicht als pazifistisch begreifen, aber dennoch größeren Wert auf diplomatische Lösungsansätze legen. Doch sind das Gründe, um auf den Aufbau militärischer Macht zu verzichten?
Die Debatte um den Pazifismus hat in Deutschland nach dem Ende des Kalten Krieges und der Umwandlung der NATO von einem Verteidigungs- zu einem Interventionsbündnis Ende der 1990-er Jahre neue Nahrung erhalten. Insbesondere war der Bombardierung Serbiens mit deutscher Beteiligung ohne UN-Mandat ein Höhepunkt der gesellschaftlichen Diskussion. Nach dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine erhebt die in Deutschland verkündete Zeitenwende nicht nur den Anspruch, die Verteidigung des Bündnisgebiets der NATO erneut in den Mittelpunkt zu stellen, sondern auch, dafür entsprechend in die gesellschaftliche Debatte einzugreifen.
Der Referent Lukas Mengelkamp ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg. Er wird die Zusammenhänge zwischen Frieden, Freiheit und Krieg auch anhand geschichtlicher Entwicklungen zur Diskussion stellen.
Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) im Rahmen der Aktivitäten rund um den Antikriegstag 2025 durchgeführt.

Kursort

D001, Forum

ist barrierefrei

Rühmkorffstraße 12
31582 Nienburg


Termine

Datum
1. Termin am 05.11.2025
Uhrzeit
18:00 - 20:15 Uhr
Ort
Ort: Rühmkorffstraße 12, Nienburg/vhs-Haus, D001/Forum